Chronik vom Steinplatz 2

 

folgender Text ist zitiert von www.elbtal.com:

 
   

ca. 1797 erbaut
1935 Instandsetzung und Veränderung des Daches
1993/94 komplette Sanierung des Hauses inkl. der Restaurierung der Fassadenmalerei


Dieses Haus wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Das Gebäude befindet sich unmittelbar vor dem ehemaligen Schifftor auf einem Platz, der im 18. Jahrhundert schon umbaut war. Der Name des Hauses stammt von dem dort zum Verschiffen gelagerten Sand- und Kalkstein. Die am Steinplatz errichteten Häuser erweiterten die Stadt Pirna und konnten sich vor allem in ihrer gestalterischen Hinsicht sehen lassen. Im hinteren Gebäudeteil vom Haus Steinplatz 2 (Richtung heutige Bahn-linie) befand sich schon im Jahr 1797 eine Steinzeug- und Ofenkachelproduktion mit einem gemauerten Brennofen. Die reiche Bemalung der Fassaden zeugt vom Übergang des Barock zum Klassizismus. Die Straßen- und Giebelseiten wurden mit illusionistischer Malerei (hellgrau auf grünen Wandflächen) versehen. Die Bemalung betont Traufgesims, Ortganggesims, Fenster, Haustür und symmetrisch angeordnete Portale. Sie stellt aber auch Licht- und Schattenkanten von profilierten Fensterüberdachungen plastisch dar. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die wunderschöne Fassadenmalerei mehrfach übertüncht, so dass die eigentliche Wirkung der Originalfassade verloren ging.

Die aus Sandstein gefertigte Treppenanlage mit einem reich verzierten Geländer war ein besonderer Blickfang des Hauses. Mehrere Umbauten des Gebäudes, z. B. Ergänzung des lang gestreckten, zweigeschossigen Vordergebäudes durch seitliche Bauten, damit ein Hof entstand, veränderten nach und nach das Aussehen des Hauses. Einen zusätzlichen Schmuck verliehen dem Haus Rankpflanzen, welche die Malerei nicht beeinträchtigten. Das Dach war ursprünglich mit einer schmalen, lang gestreckten Dachgaube versehen. Heute hat das Haus einen etwas zu groß geratenen Dachaufbau, der erst bei Instandsetzungsarbeiten um 1935 entstand, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Eine komplette Sanierung erfolgte in den Jahren 1993/1994. Dabei wurden illusionistische Malereien der Giebel- und Straßenfassade wieder gefunden, restauriert und teilweise originalgetreu nachempfunden. Die Treppenanlage war leider nicht mehr restaurierungsfähig und musste somit völlig neu errichtet werden. Im Haus Steinplatz 2 befinden sich heute Wohn- und Gewerberäume.